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Deutsche Wirtschaft rechnet mit Brexit ohne Freihandelsvertrag

Die Zeit für den Abschluss eines Freihandelsvertrages bis zu der von Boris Johnson gesetzten Verhandlungsfrist am 15.10.20 werde knapp. Daher treffe sich Bundeskanzlerin Angela Merkel heute in Berlin mit EU-Chefunterhändler Michel Barnier, um die EU-Strategie nachzuschärfen. Laut einer Handelsblatt-Umfrage rechne die Mehrheit der deutschen Unternehmen inzwischen mit einem Brexit ohne Freihandelsvertrag und habe sich auf das Schlimmste vorbereitet. Trotzdem dürfte dieser viele Branchen empfindlich treffen. Die EU verliere ihre zweitgrößte Volkswirtschaft und damit ein Sechstel ihrer Wirtschaftskraft. Zudem seien beide Seiten strukturell eng verflochten. Eine Studie der London School of Economics schätze, dass die britische Wirtschaft in den zehn Jahren nach einem ungeordneten Brexit um rund sechs Prozentpunkte weniger wachsen würde, als wenn das Land noch in der EU wäre. (HB 05.10.20)