Handelskonflikte: EU baut Sanktionsinstrumente aus
Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft und das EU-Parlament haben sich auf neue Sanktionsinstrumente geeinigt. Künftig werde die EU bei Handelsstreitigkeiten auch dann reagieren können, wenn ein anderes WTO-Mitglied das Streitbeilegungsverfahren blockiere. Der neue Mechanismus gelte auch für die Streitbeilegungsbestimmungen im Rahmen von regionalen oder bilateralen EU-Handelsabkommen, wenn es dort zu einer ähnlichen Blockade komme wie im Fall der WTO. Das Parlament und der Rat der Mitgliedstaaten müssten die Einigung der Unterhändler noch bestätigen. Brüssel arbeite zudem an einem Instrument, das Schutz vor Praktiken bestimmter Drittländer bieten solle, die versuchen würden, die EU und/oder ihre Mitgliedstaaten dazu zu zwingen, bestimmte politische Maßnahmen zu ergreifen oder zurückzuziehen. Ein Gesetzesvorschlag hierzu sei spätestens bis zum Ende kommenden Jahres geplant. (FAZ und Börsen-Zeitung 30.10.20)