
Klimaziel 2030 macht Neujustierung des Emissionsrechtehandels erforderlich
24. Oktober 2014
WV Stahl zum Europäischen Rat
Mit Besorgnis reagiert die Wirtschaftsvereinigung Stahl auf die gestern vom Europäischen Rat beschlossene Verschärfung des Emissionsrechtehandels. „Die vorgesehene Kürzung der Emissionsrechte um 43 Prozent bis 2030 würde für die Stahlindustrie in Deutschland trotz Fortsetzung der kostenfreien Zuteilung zu untragbaren Kosten für den Erwerb von Zertifikaten von jährlich bis zu 1,4 Milliarden Euro führen“, kommentiert Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl in Düsseldorf.
„In einem solchen Szenario könnte unsere Branche den Wettbewerb mit Konkurrenten in Ländern ohne Emissionsrechtehandel nicht bestehen“, fürchtet der Verbandspräsident. Um dies zu verhindern, müssten die Regelungen des Emissionsrechtehandels für die im internationalen Wettbewerb stehenden Grundstoffindustrien für die Zeit nach 2020 dringend neu justiert werden. „Die Ankündigung des Rates, dass den effizientesten Anlagen keine unverhältnismäßigen Kosten auferlegt werden sollen, ist ein Hoffnungsschimmer“, sagt Kerkhoff. Die Stahlindustrie fordert, dass die Zuteilung von CO2-Zertifikaten kostenfrei in Höhe der Emissionen der effizientesten Anlagen erfolgt. Darüber hinaus dürfe es aber keine zusätzliche Verknappung der Zertifikate geben, so die Stahlindustrie.
Enttäuscht zeigt sich die Wirtschaftsvereinigung Stahl über die fehlende Harmonisierung insbesondere beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. „Der energiepolitische Flickenteppich in Europa wird damit fortgesetzt“, so der Verbandschef.
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