Neue asiatische Freihandelszone keine Gefahr für EU
Der Zusammenschluss von 15 asiatischen Staaten zur weltgrößten Freihandelszone RCEP habe nur begrenzte ökonomische Auswirkungen auf die EU, so Pascal Lamy, ehemaliger WTO-Chef und EU-Handelskommissar und heutiger Präsident des Jacques Delors Instituts in Paris. Es handele sich eher um ein oberflächliches Abkommen, das vor allem Zölle auf Güter senken werde. Diese seien in den letzten Jahren bereits erheblich zurückgegangen, weil u.a. zwischen vielen der beteiligten Staaten bereits Handelsverträge bestünden oder die WTO-Regeln greifen würden. Moderne Handelsverträge würden heute z.B. auch den Schutz geistigen Eigentums und staatliche Beihilfen regeln. Diese Themen würden aber in dem asiatischen Freihandelsabkommen kaum berücksichtigt. Die EU habe dagegen in den vergangenen Jahren mit einigen Ländern eine neue Generation von Handelsabkommen entwickelt, die auch Mindeststandards beim Umweltschutz und für Soziales festlegen. Diese könnten weiter ausgebaut werden und künftig z.B. die Einhaltung des Pariser Klimavertrags als Voraussetzung für die Aufnahme von Handelsbeziehungen festschreiben, so Lamy. (Die Zeit 19.11.20)