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27.12.2020 Studie: Verdrängung der Stahlproduktion aus Deutschland schadet Klima und Wirtschaft 18.12.2020 Rohstahlproduktion in Deutschland: November 2020 17.12.2020 Wirtschaftsvereinigung Stahl zum Circular Economy Aktionsplan 11.12.2020 Wirtschaftsvereinigung Stahl zum Stahlforum: Rahmenbedingungen für die Transformation jetzt auf den Weg bringen
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Offene Märkte – für die Stahlindustrie unverzichtbar
Die Stahlindustrie in Deutschland ist eine handelsintensive Branche. Deutschland exportiert allein 27,2 Millionen Tonnen Stahl. Auf der Importseite gelangen 28,4 Millionen Tonnen Stahl nach Deutschland. Die deutsche und die sonstige EU-Stahlindustrie setzten sich stets für einen freien und fairen Weltstahlhandel unter dem Dach der WTO ein. Die EU ist ein offener Stahlmarkt, es bestehen weder Einfuhrzölle noch nicht-tarifäre Handelshemmnisse für den Import von Stahlerzeugnissen.
Unfaires Marktverhalten beim Stahl nimmt weltweit zu
Die Stahlindustrie in Deutschland ist jedoch zunehmend einem ungleichen Wettbewerb ausgesetzt. Gerade der deutsche Markt ist aufgrund der soliden Lage der verarbeitenden Branchen immer stärker umkämpft. Wachsende Überkapazitäten in vielen Regionen der Welt verstärken diesen Trend. Darüber hinaus können insbesondere Drittlandanbieter ihre Anteile beispielsweise durch Dumpingpraktiken massiv in Europa ausbauen.
Protektionismus im Stahlbereich auf dem Vormarsch
Zudem verstärken viele Drittländer ihre Bemühungen, ihrer heimischen Stahlindustrie künstliche Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Solche staatlichen Interventionen beinhalten in erster Linie die Einführung bzw. Erhöhung von Einfuhrzöllen, schikanösen Zertifizierungs- und Einfuhrlizenzpflichten als auch „Buy National“-Verpflichtungen im Rahmen von Konjunkturprogrammen.
Im Fokus steht aktuell die America-First-Strategie von US-Präsident Trump. Mit der Initiative im Rahmen der so genannten US-Section 232 (Beschränkung von Stahlimporten aus sicherheitspolitischen Erwägungen) wurde am 23. März 2018 ein pauschaler Zoll in Höhe von 25 Prozent auf Stahlimporte verhängt. Die EU, Kanada und Mexiko müssen seit dem 1. Juni 2018 entsprechende Zölle zahlen.
Regelbasierter Handel ist unverzichtbar
Die WV Stahl unterstützt ein starkes regelbasiertes Handelssystem unter dem Dach der WTO. Sollte es zu Verstößen kommen, müssen diese konsequent geahndet werden. Eine stringente Umsetzung der europäischen Handelsschutzinstrumente ist dringend erforderlich. Gleichzeitig muss jegliche Schwächung des ohnehin schon äußerst liberalen EU-Systems verhindert werden. Wettbewerbsverzerrungen wie offener oder versteckter Protektionismus, den man aktuell nicht zuletzt in den USA beobachten kann, lehnt die Stahlindustrie in Deutschland strikt ab.