
Themen
News
Medieninformationen
19.02.2021 Rohstahlproduktion in Deutschland: Januar 2021 18.02.2021 EU-Handelsstrategie: Wichtiges Signal für mehr handelspolitisches Selbstbewusstsein 22.01.2021 Rohstahlproduktion in Deutschland: Jahresbilanz 2020 27.12.2020 Studie: Verdrängung der Stahlproduktion aus Deutschland schadet Klima und Wirtschaft
Soziale Netzwerke
Rohstoffe
Rohstoffversorgung: Lebensader für die Stahlindustrie
Eine sichere und preisgünstige Versorgung mit Rohstoffen ist für die Stahlindustrie elementar. So ist sie bei fast allen Rohstoffen vollständig auf Importe angewiesen. Ein freier und fairer Zugang zu Rohstoffen ist dabei unverzichtbar.
Die Stahlindustrie ist auf eine ausreichende, verlässliche und preisgünstige Rohstoffversorgung angewiesen. So wird für die Produktion von einer Tonne Stahl zwei Tonnen Rohstoffe benötigt – im Jahr 2016 waren es 87 Millionen Tonnen für die Stahlproduktion in Deutschland. Wichtigste Einsatzstoffe sind Eisenerz (40 Mio. Tonnen), Stahlschrott (18 Mio. Tonnen) und Koks- und Einblaskohle (16 Mio. Tonnen). Bei der Mehrheit der Rohstoffe ist die Stahlindustrie nahezu vollständig auf Importe oder das Recycling angewiesen. Dabei ist die geologische Verfügbarkeit nicht das zentrale Problem für die Versorgungssituation. Die Stahlproduzenten sind insbesondere den marktbeherrschende Strukturen der großen Minenbetreiber oder Abschottungstendenzen einzelner Rohstoffländer ausgesetzt.
Konzentrationstendenzen bei Rohstoffen
Die Industrie sorgt bereits aus Kostengründen dafür, Rohstoffe effizient einzusetzen. Vergleicht man etwa die aktuelle Situation mit der vor zwanzig Jahren, werden 10 Millionen Tonnen weniger Einsatzstoffe bei gleichzeitig gestiegener Stahlproduktion benötigt. Einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung leistet zudem das Recycling von Stahlschrott. In Deutschland wird knapp die Hälfte des Stahls aus Schrott hergestellt. Durch das Recycling von ca. 20 Millionen Tonnen Stahlschrott in Deutschland (acht Eiffeltürme pro Tag) werden wertvolle Rohstoffreserven geschont, Energie eingespart und CO2-Emissionen gesenkt.
Handelshemmnisse bei Rohstoffen auf dem Vormarsch
(© Hafen Rotterdam)
Erschwerend für die Rohstoffversorgung der Stahlindustrie ist auch die zunehmende Anzahl von Handelshemmnissen, insbesondere Exportbeschränkungen von beherrschenden Marktakteuren. Durch die strategische Rohstoffsicherungspolitik einzelner Länder entstehen somit weitreichende Wettbewerbsverzerrungen auf dem internationalen Stahlmarkt. Derzeit sind Handelshemmnisse, etwa im Bereich Stahlschrott, in mehr als 20 Ländern in Kraft. Dies hat zur Folge, dass der freie Zugang zu Rohstoffen spürbar eingeschränkt ist und die Verzerrungen im Wettbewerb deutlich zunehmen.