Nationaler Stahlgipfel: Politik und Wirtschaft fordern entschlossenes Handeln für starken und klimafreundlichen Stahlstandort
Auf dem heutigen Nationalen Stahlgipfel in Duisburg haben die Stahl-Bundesländer gemeinsam mit der Wirtschaftsvereinigung Stahl und der IG Metall ein deutliches Zeichen gesetzt: Vor rund 350 hochrangigen Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft überreichten sie den „Nationalen Aktionsplan Stahl“ an Dr. Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz. Dieser umfasst konkrete Maßnahmen, um die Transformation der Stahlindustrie zur Klimaneutralität zu unterstützen und die Wettbewerbsfähigkeit der Branche zu sichern.
WV-Stahl Präsident Groebler betont dringenden Handlungsbedarf
Gunnar Groebler brachte es bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als neuer Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl auf den Punkt: „Die Stahlindustrie als unverzichtbarer Pfeiler einer resilienten und nachhaltigen deutschen Wirtschaft steht unter massivem Druck. Damit der Kessel nicht platzt, müssen jetzt die drei größten Schrauben festgezurrt werden: Etablierung von grünen Leitmärkten, Energiepreise im Zaum halten und einen wirksamen Schutz vor unfairem Wettbewerb schaffen.“ Ohne diese entscheidenden Schritte drohe die deutsche Stahlindustrie den Anschluss zu verlieren, so Groebler weiter.
Habeck und Neubaur: Stahlindustrie ist Rückgrat der Wirtschaft
Mona Neubaur, NRW-Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie, die zum Stahlgipfel eingeladen hatte, betonte die zentrale Rolle der Stahlindustrie für die deutsche Wirtschaft und ihre Bedeutung für die Transformation zur Klimaneutralität: „Die Stahlindustrie ist unverzichtbar und das Rückgrat vieler industrieller Wertschöpfungsnetze in Deutschland und Europa. Stahl wird weltweit gebraucht. Unser Ziel ist es, eine zukunftsfähige, klimaneutrale Stahlindustrie zu schaffen, die sowohl wirtschaftlich stark als auch umweltfreundlich ist.“ Das sieht auch Bundeswirtschaftsminister Habeck so, der die Vorreiterrolle Deutschland bei der Dekarbonisierung hervorhob. Neubaur ergänzte, dass der Nationale Aktionsplan Stahl eine klare Orientierung bietet, um eine wirtschaftlich starke und klimaneutrale Stahlindustrie zu schaffen.
Nationaler Aktionsplan Stahl: Sofortprogramm und europäische Perspektive
Um die Wettbewerbsfähigkeit und Finanzierung der Transformation zu sichern, fordern die Absender:innen des Nationalen Aktionsplans ein Sofortprogramm der Bundesregierung. Sie müsse jetzt konkrete Schritte einleiten, die Umsetzung des Handlungskonzepts Stahl vorantreiben und bestehende Förderinstrumente mittelstandsfreundlich optimieren. Und auch auf europäischer Ebene sei Handeln gefragt. Ein „Europäischer Aktionsplan Stahl“ im Rahmen eines Clean Industrial Deal solle verbindliche Maßnahmen enthalten, um die Transformation der europäischen Stahlindustrie zu unterstützen.
Recap vom Nationalen Stahlgipfel 2024
Fotos: © MWIKE NRW/ A. Bowinkelmann