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Aktuelle EU-Pläne gefährden Transformation der Stahlindustrie

Der Umweltausschuss des EU-Parlaments habe gestern mehrheitlich für eine Verringerung der Emissionszertifikate für Industrie und Energieerzeuger um 67 % bis 2030 gegenüber dem Jahr 2005 plädiert. Dies seien 6 % mehr, als die EU-Kommission im Rahmen des Fit-for-55-Klimaschutzpaket vorgeschlagen habe. Zudem sollen u. a. die Einführung des geplanten CO2-Grenzausgleichs (CBAM) und damit auch das Ende der kostenlosen Zuteilung von Emissionsrechten an die Industrie vorgezogen werden. Diese Vorschläge können aus Sicht der WV Stahl die Transformation der Unternehmen in eine klimaneutrale Zukunft erheblich gefährden.
Insbesondere ein effektiver Schutz vor Carbon Leakage, der die internationale Wettbewerbsfähigkeit transformativer Prozesse wie auch der Anlagen im Übergang ermöglicht, würde durch ein beschleunigtes Ende der freien Zuteilung von Zertifikaten, ohne dass parallel ein wirksamer und ausreichend getesteter Grenzausgleich vorgesehen sei, in Frage gestellt, so Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der WV Stahl. Daher appelliere die Stahlindustrie in Deutschland an das EU-Parlament, den Vorstellungen des Umweltausschusses in der Schlussabstimmung im Plenum nicht zu folgen.