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Debatte um Kernenergie

Vor dem Hintergrund steigender Energiekosten, möglicher Versorgungsengpässe und der Bedeutung des Klimaschutzes würden sich Appelle aus Wirtschaft und Wissenschaft mehren, über Laufzeitverlängerungen von Atomkraftwerken nachzudenken. Die möglichen Regierungsparteien würden jedoch nicht erwägen, den Atomausstieg rückgängig zu machen. Laut Jürgen Hambrecht, ehemaliger Chef des Chemiekonzerns BASF, sei der gleichzeitige Ausstieg aus Kohle und Atomkraft ein Fehler gewesen. Als vor 10 Jahren das Ende der Kernkraft bis Ende 2022 beschlossen wurde, sei nicht geplant gewesen, sich gleichzeitig aus Stein- und Braunkohle zurückzuziehen. Zudem habe es nicht derart ehrgeizige Minderungsziele für Treibhausgase gegeben wie heute. Damals sei zugesichert worden, dass die künftige Energieversorgung auch ohne Kernkraft umweltverträglich, sicher und bezahlbar bleibe und dazu erneuerbare Quellen ebenso verlässlich ausgebaut würden wie die Stromnetze. Dies sei nicht der Fall. Daher sollte über die möglichen Vorteile der Kernenergie noch einmal neu nachgedacht werden, so Hambrecht.