Debatte um Priorisierung bei Gas-Mangellage
Die Erwägungen von Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck, im Fall einer Priorisierung der Gaszuteilung die Folgen einer langfristigen Unterbrechung von industrieller Produktion zu berücksichtigen und auch private Kunden bei Gaseinsparungen in die Pflicht zu nehmen, habe eine heftige Debatte ausgelöst. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken dränge etwa auf den Vorrang von Privathaushalten vor der Industrie. Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger plädiere dafür, dass solche Entscheidungen von Bund und Ländern gemeinsam getroffen werden. Sie stimmte Habeck jedoch zu, dass es im Fall einer Gas-Mangellage notwendig sei, dass auch private Haushalte Energie einsparen. Wenn die Industrie stillstehe, würde massive Arbeitslosigkeit drohen. Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Stefan Wolf, fordere, dass Industriebetriebe während einer Gas-Notlage priorisiert werden, wenn ihr Bestand oder ihre Produktionsanlagen akut gefährdet seien oder es infolge der Lieferketten zu massiven Produktionsausfällen über den Betrieb hinaus komme.