WV Stahl
stahl-online-news

Dekarbonisierung: Unternehmen brauchen verlässliche Investitionsbedingungen

Knapp zehn Monate nachdem die Bundesregierung die „Nationale Wasserstoffstrategie“ beschlossen habe, sei noch nicht klar, wie die Stromkosten für die Wasserstoffelektrolyse gesenkt werden können. Zudem fehle eine Regelung für Differenzverträge, sogenannte Contracts for Difference (CfD), die die Investitionen in neue Anlagen zur klimaneutralen Produktion absichern sollen. Laut Veronika Grimm, eine der fünf Wirtschaftsweisen und Mitglied des Nationalen Wasserstoffrates, benötigen einige Industriebranchen schnell Klarheit. Dies betreffe besonders die Stahlindustrie, die in den nächsten Jahren vor wichtigen Investitionsentscheidungen stehe. Nach Überzeugung von Felix Matthes vom Öko-Institut, der ebenfalls Mitglied des Wasserstoffrates ist, werde der Wasserstoffeinsatz ohne immense Veränderungen des regulativen Umfelds noch für längere Zeit subventioniert werden müssen. Dafür würden sich laut Matthes Differenzverträge anbieten. Der Schlüssel für die Senkung der Stromkosten werde in einer Reduzierung oder der vollständigen Befreiung von der EEG-Umlage gesehen. Grimm plädiere dafür, den Wegfall der EEG-Umlage langfristig zu garantieren. Auch Matthes spreche sich für eine Abschaffung der EEG-Umlage bis 2025 aus. (HB 08.04.21)