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Diskussionen um Konjunkturstützen

Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts, und Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), sprechen sich neben den bereits in Kraft getretenen Rettungshilfen für ein mittelfristig angelegtes Konjunkturprogramm aus. Fuest rät in diesem Zusammenhang aber zu gezieltem Einsatz zusätzlicher finanzieller Mittel. Fratzscher schlägt eine Stärkung der Kaufkraft über zeitweise niedrigere Sozialbeiträge vor. Gabriel Felbermayr, Präsident des Kieler Instituts für Wirtschaftsforschung (IfW), hält Konjunkturprogramme für sinnlos, solange ökonomische Aktivität durch das Unterbinden sozialer Kontakte gelähmt werde. Wenn die Eigenkapitalbasis der Firmen gut bleibe, könnten sie nach der Krise dort weitermachen, wo sie wegen der Krise aufhören mussten, so Felbermayr. Konsens besteht unter den Ökonomen u.a. bei dem Vorschlag des früheren Wirtschaftsweisen Peter Bofinger, die Unternehmen darüber zu entlasten, dass Gewinnsteuern nicht in diesem Jahr gezahlt werden müssen, sondern über großzügige Steuervor- und -rückträge in andere Jahre verschoben werden. Außerdem plädieren sie für Sofortabschreibungen für Investitionen. (HB 22.04.20)