EU-Taxonomie-Vorschlag kontraproduktiv für Energiewende
Der aktuelle Vorschlag der EU-Kommission, wonach künftig nur solche Gaskraftwerke als nachhaltig im Sinne der Taxonomie eingestuft werden, die bereits ab 2026 mindestens 30 % Wasserstoff oder Biogas verbrennen, alarmiere die deutsche Industrie. Bliebe es bei diesem Kriterium, drohten der deutschen Energiewende bis 2030 unverzichtbare Backup-Kapazitäten zu fehlen, so Carsten Rolle, Abteilungsleiter Energie- und Klimapolitik beim BDI. Berechnungen zufolge benötige die Energiewende in den nächsten acht Jahren Gaskraftwerke mit einer Gesamtkapazität von bis zu 40 GW. Würden diese zu 30 % mit Wasserstoff betrieben, beanspruche dies die gesamten in diesem Jahrzehnt geplanten Elektrolysekapazitäten. Für die Dekarbonisierung der Stahl- und der Chemieindustrie wäre dann kein Wasserstoff übrig. Die Bundesregierung sehe hier jedoch die Priorität der Wasserstoffnutzung, weit vor der Stromproduktion.