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EU-Wasserstoff-Pläne erfordern schnellen und umfangreichen Elektrolyse-Ausbau

Einer neuen Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) zufolge werde grüner Wasserstoff weltweit bis 2035 voraussichtlich weniger als 1 % der Endenergie liefern. In der EU könne die 1 %-Marke bereits 2030 erreicht werden. Der Plan der EU, 2030 10 Mio. t in Europa erzeugten, grünen Wasserstoff zu liefern, werde jedoch damit nicht umgesetzt werden können. Die Erreichung dieses Ziels sei für 2040 realistischer, aber es bestünden große Unsicherheiten, die die heutigen Investitionsrisiken erhöhen. Die weltweite Kapazität an Elektrolyseuren zur Erzeugung von Wasserstoff müsse bis 2050 um das 6.000- bis 8.000-fache wachsen, um zu den im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Klimaneutralitätsszenarien beizutragen. Nach Ansicht der Studienautoren könne die Förderung schneller Investitionen in grüne Wasserstoffversorgungsketten jedoch ungewöhnlich hohe Wachstumsraten bei der Elektrolyse ermöglichen. Allerdings werde das Wasserstoffangebot selbst bei einer günstigen Entwicklung in absehbarer Zukunft viel zu knapp sein, um die Nutzung fossiler Brennstoffe in großem Umfang zu ersetzen. Politische Entscheidungsträger sollten daher Anreize für den Einsatz von Wasserstoff in Sektoren schaffen, in denen es keine Alternativen gibt, beispielsweise in der Stahlindustrie.