Tagesspiegel-Gastbeitrag: Für ein resilientes Europa
Europa und Deutschland brauchen eine zukunftsfähige Industrie und wirtschaftliche Stärke, um ihr freiheitliches und wertebasiertes Gesellschaftsmodell gegen aggressive Staaten zu schützen, so Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der WV Stahl, in einem Gastbeitrag. Der schnelle Ausbau der Erneuerbaren Energien bekomme angesichts der Zeitenwende auch eine sicherheitspolitische Dimension. Die Transformation zur Klimaneutralität weg von fossilen Energien werde so zu einem wichtigen Eckpfeiler für Freiheit und Stabilität in der EU. Die Stahlunternehmen wollen auch angesichts der neuen Herausforderungen an ihren Dekarbonisierungsplänen festhalten. Dazu brauchen sie jedoch auch in den kommenden Jahren Erdgas, solange klimaneutraler Wasserstoff noch nicht in den benötigten Mengen zur Verfügung stehe. Ziel müsse es sein, dass dieses möglichst rasch nicht mehr aus Russland kommt. Gleichzeitig macht der Verbandspräsident deutlich, dass ein plötzlicher Gas-Lieferstoff oder ein Embargo in der Branche zu drastischen Produktionseinschränkungen mit gravierenden Folgen für die vielfältigen Wertschöpfungsketten in Deutschland führen würde. Nur mit einer starken Grundstoffindustrie vor Ort wie z. B. Stahl würden Innovationspartnerschaften erhalten und letztlich neue Abhängigkeiten vermieden.