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Handelskonflikt: Kein baldiges Ende der Stahlzölle erwartet

Washington und Brüssel hätten sich zuletzt in der Auseinandersetzung um die Flugzeugbauer Boeing und Airbus angenähert. Auch die von Trump angedrohten Autozölle seien unter US-Präsident Biden nicht zu befürchten. Mit einem neuen Handelsabkommen zwischen den USA und der EU sei jedoch in naher Zukunft nicht zu rechnen, so Marjorie Chorlins, Europa-Vizechefin der US Chamber of Commerce. Der Konflikt um die Stahlzölle sei von besonderer politischer Sensibilität. Sollte die EU zum 1. Juni im Vorfeld der von Biden geplanten ersten Europa-Reise die Vergeltungszölle verdoppeln, wäre dies „ein unglückliches Signal“.
Es gebe Vermutungen, dass die USA die Zölle als Hebel nutzen wollen, damit sich die EU mit ihnen im Kampf gegen chinesische Überkapazitäten zusammenschließe. Während US-Handelsministerin Gina Raimondo die Stahlzölle unter Berufung auf eine Studie des Thinktanks „Economic Policy Institute“ als positiv für die amerikanische Wirtschaft bewertet, klagen US-Hersteller laut Institute for Supply Management über Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung. Die Stahlzölle seien eine zusätzliche Belastung für die nach dem Wirtschaftseinbruch nur schleppend laufende Stahlproduktion in den USA.