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IfW-Studie: strategische Autonomie verursacht hohe Kosten

Im Rahmen der vor Kurzem vorgestellten Industriestrategie der EU-Kommission solle die EU durch direkte Eingriffe in den Markt und gezielte staatliche Förderung bestimmter Industriezweige unabhängiger von Lieferungen aus Staaten wie z.B. China werden. Mehr strategische Autonomie verursache jedoch hohe Kosten. Wenn sich die EU vom Rest der Welt entkoppele, drohe den Mitgliedstaaten laut einer neuen Studie des Insti­tuts für Welt­wirt­schaft (IfW) ein Scha­den von Hunder­ten Milli­ar­den Euro im Jahr. Demnach würde das Bruttoinlandsprodukt bei einer simulierten Verdoppelung der nichttarifären Handelsbarrieren zur Förderung der Produktion in der EU jedes Jahr gegenüber 2019 preisbereinigt um 580 Mrd. € (3,5 %) geringer ausfallen. Wenn die Handelspartner mit vergleichbaren Handelshindernissen reagieren würden, läge der Verlust sogar bei 870 Mrd. €. Bei einer Entkoppelung der EU von China würde der Wohl­stand real um 130 Mrd. € im Jahr sinken. Im Falle eines Handels­krieges mit China, läge der Scha­den bei 170 Mrd. €. Zur Steigerung der Widerstandsfähigkeit solle die EU laut IfW daher eher das Recy­cling fördern und die Wirt­schaft ihr Liefe­ran­ten­netz erweitern.