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Klimazielerhöhung darf nicht zum Bumerang für den Klimaschutz werden

Nach der gestern vom EU-Parlament beschlossenen Anhebung des Klimaziels auf eine Treibhausgasminderung von 60 % bis 2030, blickt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der WV Stahl, besorgt auf eine ausschließlich auf Ziele fixierte EU-Klimapolitik. Ein Festlegen immer höherer Klimaziele, ohne dass Wege und Instrumente zur Erreichung aufgezeigt würden, dürfe nicht zum Bumerang für den Klimaschutz werden. Die Branche könne nur dann durch eine grüne Stahlproduktion und nachhaltige Produkte einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung des EU-Klimaziels 2030 leisten, wenn geeignete politische Rahmenbedingungen die gewaltigen Investitionen in CO2-arme Technologien flankieren würden. Neben einer umfassenden finanziellen Förderung CO2-armer Produktionsverfahren sowie dem Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft mit der notwendigen energiewirtschaftlichen Infrastruktur, müsse es der Politik gelingen, die Industrieproduktion in Europa vor Carbon Leakage, der Verlagerung der Produktion in Regionen der Welt mit deutlich geringeren Klimaschutzauflagen, zu schützen. Wichtigstes Instrument bleibe dabei eine kostenfreie Zuteilung von Zertifikaten im Rahmen des EU-Emissionsrechtehandels. (PM WV Stahl 08.10.20)