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Spitzengespräch: Handlungskonzept Stahl soll zügig umgesetzt werden

Spitzenvertreter der großen deutschen Stahlunternehmen, der WV Stahl und der IG Metall haben am 21.06.21 mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier beraten, wie die Umsetzung des Handlungskonzepts Stahl weiter vorangebracht werden könne. Die Bundesregierung fördere mit dem IPCEI Wasserstoff Investitionskosten für klimafreundlichere Produktionsprozesse in der Stahlindustrie mit bis zu 2 Mrd. €. Dabei würden Projekte aller großen Stahlstandorte in Deutschland berücksichtigt, so Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Dies sei ein wichtiger Schritt, um die Transformation zu ermöglichen. Jetzt müsse das Tempo der Umsetzung der im Handlungskonzept Stahl beschriebenen Maßnahmen hoch gehalten werden, forderte Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der WV Stahl. Es brauche zusätzlich Instrumente wie Klimaschutzverträge und grüne Leitmärkte, damit sich nachhaltige Geschäftsmodelle für grünen Stahl in Deutschland herausbilden könnten. Zudem müsse im Übergang zur Klimaneutralität auch die Wettbewerbsfähigkeit des herkömmlich produzierten Stahls erhalten bleiben. Hierzu sei eine ausreichende freie Zuteilung von Zertifikaten im EU-Emissionsrechtehandel erforderlich, die nicht durch einen CO2-Grenzausgleich ersetzt werden dürfe, so Kerkhoff. Dem stimme Altmaier zu. Er plane, mit Spitzenvertretern der deutschen Stahl-Arbeitgeber und der Gewerkschaften nach Brüssel zu reisen, um mit den zuständigen Kommissaren über die Position der EU-Kommission zu einem CO2-Grenzausgleich zu sprechen. Jürgen Kerner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, machte deutlich, dass die Stahlindustrie ohne erhebliche staatliche Unterstützung den Umbau zu einer klimafreundlichen Produktion nicht umsetzen könne. Die Branche brauche verbindliche Förderzusagen in einer Größenordnung, die der historischen Herausforderung gerecht werde. Das IPCEI Wasserstoff sei dabei ein wichtiger Schritt, dem weitere folgen müssten.