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Stahlnachfrage sinkt – Importdurchdringung weiterhin hoch

Infolge der anhaltenden Beeinträchtigung der EU-Wirtschaft durch die russische Invasion in die Ukraine und die Energiekrise, haben sich die Aussichten für den Stahlmarkt laut der European Steel Association (EUROFER) sowohl für das zweite Halbjahr 2022 als auch für das kommende Jahr weiter verschlechtert. Die Stahlnachfrage werde demnach stärker als erwartet zurückgehen: in diesem Jahr um 3,5 % und 2023 um 1,9 %. Eine Verschärfung aller Abwärtsfaktoren, besonders der Energiekosten, habe zu einem weiteren Rückgang des sichtbaren Stahlverbrauchs und einer deutlichen Abwärtskorrektur der Produktion in den stahlverarbeitenden Sektoren in der EU geführt. Dies werde voraussichtlich im 1. Halbjahr 2023 anhalten, so EUROFER-Generaldirektor Axel Eggert. Besonders besorgniserregend sei in diesem Kontext das anhaltend hohe Niveau verzerrender Stahlimporte in die EU. Wenn keine Maßnahmen ergriffen würden, bestehe die Gefahr einer erheblichen Zerstörung industrieller Kapazitäten in Europa.