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Studie rät zu höheren Wasserstoffzielen

Die Bundesregierung plane aktuell einen Ausbau der Elektrolysekapazitäten auf 10 GW bis 2030. Dies entspreche einer Produktionsmenge von 1,5 Mio. t Wasserstoff. Die im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung erstellte Studie „H2-Transformation der Stahlindustrie und des Energieanlagenbaus erwarte jedoch zu diesem Zeitpunkt bereits eine Wasserstoffnachfrage von über 2 Mio. t. Zudem würden Wasserstoffimporte, etwa aus Südeuropa oder Nordafrika, voraussichtlich erst danach in größerem Umfang zur Verfügung stehen. Daher müssten Elektrolysekapazitäten schon vorher auch in der Nähe von großen Verbrauchern errichtet werden. Zur schnelleren Umsetzung seien Fördermechanismen wie IPCEIs (Important Projects of Common European Interest) sowie ein zügigerer Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur notwendig. Laut Studie könnte die Umstellung der Stahlerzeugung auf die wasserstoffbasierte Direktreduktion bei entsprechenden Rahmenbedingungen bereits Mitte der 2030er Jahre abgeschlossen sein. Dazu seien neben ausreichenden Mengen an Erdgas, Strom aus erneuerbaren Energien und Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen, z. B. auch Carbon Contracts for Difference notwendig, die die höheren Betriebskosten ausgleichen. Außerdem müssten Leitmärkte für grünen Stahl geschaffen und die Unternehmen durch den von der EU geplanten CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) geschützt werden.