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Suche nach neuen Energiequellen

Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck versuche, Ersatz für russische Erdgaslieferungen zu finden. In diesem Zusammenhang werde er am nächsten Wochenende nach Katar reisen, einem der großen Flüssiggas (LNG)-Exporteure. Jedoch seien laut Andreas Goldthau, Professor für Public Policy an der Uni Erfurt, 90 bis 95 % der LNG-Produktion des arabischen Landes langfristig verkauft. Katar sei bereit, seine Produktionskapazitäten auszubauen. Nennenswerte zusätzliche LNG-Kapazitäten seien aber nicht vor 2026 zu erwarten. Es sei möglich, dass die Kataris in ein LNG-Terminal in Deutschland investieren. Auch die USA könnten kurzfristig bei der LNG-Versorgung helfen. Eine Erhöhung der Ausfuhr sei aber erst nach Ausbau der Kapazitäten möglich. Auch die EU-Kommission wolle die Abhängigkeit von russischem Gas reduzieren. Sie plane dazu im Rahmen des Konzepts „RePower EU“ freiwillige Regeln zur gemeinsamen Beschaffung. Um möglichst schnell umfangreiche Wasserstoff-Importe aus Norwegen nach Deutschland zu ermöglichen, habe Habeck mit dem norwegischen Ministerpräsident Jonas Gahr Støre ein Joint Statement zur Zusammenarbeit in Energiefragen unterzeichnet. Beide Ländern wollen auch im Rahmen einer Machbarkeitsstudie den Bau einer Pipeline von Norwegen nach Deutschland prüfen, mit der perspektivisch grüner Wasserstoff transportiert werden könnte.