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Transformation: Stahlunternehmen warten auf staatliche Förderung

Wie eine bisher unveröffentlichte Analyse des Thinktanks Agora Energiewende zur Transformation der Stahlindustrie zeige, müsse die Stahlbranche noch vor 2030 gut ein Drittel der Primärstahlproduktion auf wasserstoffbasierte Verfahren umstellen, um zukunftsfähig zu bleiben. Steigende CO2-Preise und die Reduktion der kostenfreien Zuteilung von Emissionszertifikaten im Zuge der Einführung eines CO2-Grenzausgleichs (CBAM) würden die Wettbewerbsbedingungen verschärfen. Ohne Hilfe des Staates werde sich der Wandel zu einer klimaneutralen Stahlindustrie nicht bewältigen lassen. Klimaschutzverträge (Carbon Contracts for Difference, CCfD), mit denen sich die öffentliche Hand gegenüber Unternehmen verpflichte, die Mehrkosten bei Investitionen in neue, klimaneutrale Verfahren sowie zusätzliche Ausgaben des laufenden Betriebs zu übernehmen, seien hier von zentraler Bedeutung, so Frank Peter, Direktor Industrie bei Agora Energiewende. Im Idealfall ließen sich nationale und europäische Politik- und Förderinstrumente für den Aufbau und Betrieb klimafreundlicher Anlagen zur Stahlproduktion kombinieren. Das Bundeswirtschaftsministerium rechne damit, Anfang 2023 die ersten CCfDs mit der Stahlindustrie abschließen zu können.