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Vorschläge für einen klimaneutralen Umbau der Industrie

Große Fortschritte bei der CO2-Reduktion seien besonders im Bereich der Prozesswärme der Industrie möglich, auf die laut Umweltbundesamt ein Fünftel des Endenergieverbrauchs in Deutschland entfalle. Der wichtigste Baustein für eine klimaneutrale Wärmeversorgung sei es, Wärme aus Strom zu erzeugen. Die bisher hauptsächlich verheizten fossilen Energieträger wie Erdgas seien jedoch deutlich preiswerter, so Christian Maaß, Geschäftsführer beim Hamburg Institut, das sich auf Erneuerbare Energien spezialisiert hat. Damit sich der Einsatz strombasierter Wärmeerzeugung lohne und die Industrie international wettbewerbsfähig bleibe, müssten die Abgaben und Umlagen auf Strom und Brennstoffe reformiert werden, fordert Thorsten Lenck von Agora Energiewende. Für die energieintensiven Unternehmen schlage er „Carbon Contracts for Difference“ vor. Der Staat würde dann die Kostendifferenz zwischen der teureren klimaneutralen Technologie und der alten Produktionsweise ausgleichen. Damit Industrieunternehmen in ihre Anlagen investieren könnten, würden sie außerdem die richtigen politischen Rahmenbedingungen benötigen, die ihnen zusichern würden, dass sich die klimaneutralen Investitionen lohnen, so Lenck. (HB 16.11.20)