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Windkraftanlagen für immensen Wasserstoffbedarf

Laut des Entwurfs zum neuen Klimaschutzgesetz müsse der Industriesektor bis 2030 seine CO2-Emissionen gegenüber dem Jahr 1990 um 58 % reduzieren. Die dafür in der Wasserstoffstrategie vorgesehene nationale Erzeugung von 14 TWh Wasserstoff werde in Anbetracht erhöhter Klimaziele jedoch nicht ausreichen, so das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in einem aktuellen Kurzbericht. Wasserstoff-Kooperationen und Transportketten müssten erst aufgebaut werden. Daher müsse Deutschland den erhöhten grünen Wasserstoffbedarf durch Eigenerzeugung decken. Der zusätzliche Ökostrombedarf für die Elektrolyse mache bis 2030 zusätzlich den Bau von Windkraftanlagen an Land mit einer Leistung von 9600 Megawatt notwendig. Die Erneuerung von Altanlagen könnte eine Lösung bieten. Denn durch den Ersatz alter durch neue, größere Windkraftanlagen könne sich deren Ertrag jeweils verdreifachen. Die Unternehmensberatung McKinsey erwarte für den Fall, dass die Politik das anspruchsvollste Klimaziel anstrebe, eine Steigerung der deutschen Wasserstoffnachfrage um das 18-Fache von derzeit etwas unter 1 Mio. t auf etwa 15 Mio. t im Jahr 2050. Der benötigte Wasserstoff könne kostengünstiger mithilfe des norddeutschen Windstroms produziert und durch die bestehenden Erdgas-Pipelines zu den süddeutschen Verbrauchsschwerpunkten transportiert werden, anstatt neue Stromtrassen zu bauen und die Elektrolyse-Anlage bei den Verbrauchszentren aufzustellen.