WV Stahl

Stahlstandort Deutschland

Deutschland ist der größte Stahlhersteller in der EU und gehört zu den zehn größten stahlerzeugenden Ländern der Welt. Als Basisindustrie hat die Stahlbranche eine besondere Bedeutung für die Wertschöpfungsketten und ist zudem das Rückgrat der deutschen Volkswirtschaft.

Rund 70 Prozent des Stahls werden in Deutschland in integrierten Hüttenwerken (Hochofen, Stahl- und Walzwerk) erschmolzen, die verbleibenden 30 Prozent über die Elektrostahlroute hergestellt. Die Erzeugung von warmgewalzten Stahlerzeugnissen betrug im Jahr 2020 ca. 31 Mio. Tonnen. Mit einem Anteil von knapp 40 Prozent ist Nordrhein-Westfalen das Bundesland mit der größten Stahlerzeugung.

Stahl ist Rückgrat der deutschen Volkswirtschaft

Die Stahlbranche hat als Basisindustrie eine besondere Bedeutung für die deutschen Wertschöpfungsketten. Die zahlreichen Innovationen dieses Wirtschaftszweiges und seine enge Verflechtung mit anderen Industriebranchen tragen zu den Erfolgen beispielsweise der Automobilindustrie oder des Maschinenbaus bei. Rund ein Fünftel der Vorleistungskäufe des Maschinenbaus und 12 Prozent des Fahrzeugbaus entfallen dabei auf die Stahlbranche. Wichtige Abnehmersektoren sind darüber hinaus die Elektrotechnik, das Baugewerbe sowie die Stahl- und Metallverarbeitung. Mit rund 4 Millionen Beschäftigten stehen die stahlintensiven Branchen für zwei von drei Industriearbeitsplätzen in Deutschland. Mehr als 80.000 Beschäftigte arbeiten für die Stahlindustrie direkt.


*2018 Quelle: RWI, Statistisches Bundesamt, Wirtschaftsvereinigung Stahl


Darüber hinaus ist die Stahlindustrie ein wichtiger Abnehmer für zahlreiche Zulieferbranchen. Dies liegt zum einen an einer hohen Vorleistungsintensität: So entfällt auf die Stahlindustrie ein jährliches Transportvolumen von insgesamt rund 145 Mio. Tonnen. Hinzu kommen lange Produktionsketten und umfassende Angebote in der Produktion sowie begleitende Dienstleistungen von der Roheisenerzeugung bis hin zum gewalzten Stahl. Studien zur volkswirtschaftlichen Bedeutung zeigen für Deutschland, dass jeder Euro zusätzliche Wertschöpfung in der Stahlindustrie rund 2 Euro Wertschöpfung in vorgelagerten Branchen generiert. Empirisch belegt ist zudem, dass jeder Arbeitsplatz in der Stahlindustrie mit fünf bis sechs weiteren Beschäftigten in Zulieferindustrien verbunden ist.