Konjunkturinformationen
Daten und Fakten zur konjunkturellen Situation der Stahlindustrie in Deutschland - quartalsweise aktualisiert
Konjunkturelle Lage der Stahlindustrie in Deutschland im ersten Halbjahr 2023
Deutliche Produktionsrückgänge, eine schwache inländische Nachfrage und hohe Energiepreise kennzeichnen die negative Entwicklung der deutschen Stahlkonjunktur im ersten Halbjahr 2023. Die konjunkturellen Frühindikatoren lassen in den nächsten Monaten vorerst keine Trendwende erwarten. Die Auftragseingänge zeigten bis Mai keine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr.
Die Rohstahlproduktion sank von Januar bis Juni um rund 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Hochgerechnet auf das Gesamtjahr produzierten die Stahlunternehmen in Deutschland in diesem Zeitraum rund 37 Millionen Tonnen Rohstahl. Dies wäre mit Ausnahme von 2021 das vierte Jahr in Folge unter der Grenze von 40 Millionen Tonnen. Der Umsatz bewegt sich wieder im Rückwärtsgang. In den ersten fünf Monaten sank der Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund 4 Prozent, nachdem in den beiden Vorjahren noch kräftige Zuwächse zu verzeichnen waren. Im Besonderen drückt die aktuell schwierige Situation im Baubereich auf die inländische Stahlnachfrage.
Neben der Nachfrage belasten insbesondere die hohen Produktionskosten weiterhin die Geschäfte. Vor allem die Stromkosten sind gegenwärtig noch rund dreimal so hoch wie vor Beginn der Energiekrise. Die Auswirkungen zeigen sich insbesondere bei der stromintensiven Elektrostahlproduktion. Hier gab die Produktion in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahr mit rund 13 Prozent besonders stark nach.
Die Auftragseingänge stagnierten insgesamt im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Bestellungen aus dem Inland gingen dagegen weiter zurück. Der ifo-Geschäftsklimaindex fiel im Mai auf den tiefsten Stand seit drei Jahren.
Rohstahlproduktion in Deutschland im Oktober 2023
21. November 2023
Die Rohstahlproduktion wird weiterhin durch die hohen Energiepreise und eine verhaltene Nachfrage belastet. In den ersten zehn Monaten des Jahres liegt die Erzeugung um rund 4 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreszeitraum, im Oktober hat sich der Rückgang auf knapp 9 Prozent beschleunigt. Vor allem für die besonders stromintensive Elektrostahlproduktion wird die Lage immer schwieriger: Die Erzeugung ist hier fast 13 Prozent im bisherigen Jahresverlauf gefallen. Im Oktober 2023 lag die Produktion sogar 21 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats.
in 1.000 Tonnen | Veränderung zum Vorjahresmonat |
in 1.000 Tonnen* | Veränderung zum Vorjahreszeitraum* |
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Rohstahl gesamt | 2.876 | -8,8% | 30.107 | -4,1% |
Oxygenstahl | 2.077 | -3,1% | 21.704 | -0,2% |
Elektrostahl | 799 | -20,9% | 8.403 | -12,9% |
Roheisen | 1.862 | -4,7% | 19.945 | -0,4% |
Warmgewalzte Stahlerzeugnisse |
2.520 | -2,2% | 26.072 | -4,7% |
Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahl | *Januar – Oktober |
Informationen zur Stahlkonjunktur in Deutschland
(Stand: Juli 2023)
Kernindikatoren der Stahlindustrie in Deutschland
Rohstahlproduktion in Deutschland
Marktversorgung in Deutschland
Auftragslage der Stahlindustrie in Deutschland
Lieferungen der Stahlindustrie in Deutschland
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