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IW: Deutsche Industrie abhängig von russischen Rohstoffen

Einem aktuellen Kurzbericht des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge, sei Deutschland nicht nur auf russische Gaslieferungen, sondern auch auf wichtige Rohstoffe aus diesem Land angewiesen. Deutschland und der Weltmarkt seien besonders bei Nickel und Chrom abhängig von russischen Exporten. 2019 hätten 40 % aller Nickelimporte aus Russland gestammt. Das Land nehme im Ranking der weltweiten Nickel-Exporteure Platz drei ein. Auf dem ersten und zweiten Platz seien Indonesien (17,5 %) und Kanada (11,8 %) zu finden. Bei Chrom kämen die russischen Importe auf über 20 % aller deutschen Importe, weltweit liege Russland auf Platz vier der Chrom-Exportnationen. Südafrika sei für die Hälfte der weltweiten Chrom-Exporte verantwortlich. Auch Kasachstan (19 %) und Indien (8 %) seien wichtige Chrom-Exporteure. Um sich aus der Abhängigkeit von russischen Rohstoffen zu befreien, rate das IW zu Freihandelsabkommen mit anderen rohstoffreichen und möglichst stabilen Demokratien wie USA, Kanada und Südafrika. Zudem sollte geprüft werden, welche nationalen und europaweiten Kapazitäten für einen Abbau und die Weiterverarbeitung essenzieller Rohstoffe möglich seien. Außerdem biete sich das Recycling als Quelle von Sekundärrohstoffen an.