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Energiepreisexplosion: deutsche Industrie stärker belastet als internationale Wettbewerber

Nach einer Befragung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) mit 2.000 Rückmeldungen aus allen Branchen müsse aktuell noch jeder zweite Betrieb seine Strom- und Gasversorgung für 2022 vertraglich absichern. Dies sei darauf zurückzuführen, dass viele Unternehmen aufgrund der bereits extrem hohen Energiekosten der vergangenen Monate abgewartet oder nur für kurze Zeiträume Lieferverträge abgeschlossen hätten. Die aktuellen Preisexplosionen würden die deutschen Industriebetriebe stärker treffen als ihre internationalen Wettbewerber, so der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. Die deutschen Mittelständler in Europa hätten schon vor dem Angriff auf die Ukraine die höchsten Strompreise bezahlen müssen. Außerdem stelle der nationale Zertifikatehandel für viele Unternehmen in Deutschland eine teure Sonderbelastung dar. Kurzfristig seien jetzt eine Absenkung der staatlichen Umlagen und der Stromsteuer zusammen mit zinsgünstigen KfW-Krediten oder direkten Notfallzahlungen nötig.