WV Stahl
stahl-online-news

Wasserstoff-Mangel löst Besorgnis aus

Wie die Industrie in naher Zukunft ohne ausreichende Mengen grünen Wasserstoffs klimafreundlich produzieren solle, werfe Fragen auf. Während Deutschland die Kriterien für den Einsatz verschiedener Wasserstoffarten inzwischen großzügiger auslege, könnte Brüssel eine restriktivere Haltung einnehmen. Ausgenommen sei Wasserstoff, der aus Atomstrom erzeugt werde. Sollte Brüssel diese Variante als klimafreundlich einstufen, hätte Deutschland, das im kommenden Jahr die letzten Kernkraftwerke abschalten wolle, z.B. gegenüber einem Atomkraftbefürworter wie Frankreich einen erheblichen Standortnachteil. Zudem habe sich die EU noch nicht auf eine gemeinsame Wasserstoffstrategie geeinigt. Dadurch sei u.a. unklar, welche Wasserstoff-Varianten finanziell gefördert werden sollen und in welchem Umfang. Auch der Nationale Wasserstoffrat dränge darauf, schnellstens einen regulatorischen Rahmen und die nötigen Förderinstrumente zu schaffen. Die Industrie in Deutschland müsse unabhängig von fossiler Energie werden, sonst drohe die Verlagerung ganzer Branchen in Weltregionen, in denen erneuerbare Energien zu geringeren Kosten zur Verfügung stehen.