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Debatte um Verschärfung des EU-Emissionshandels

Im Zuge der geplanten Reform des europäischen Emissionshandelssystems plädiere der WWF dafür, die zur Verfügung stehende Zertifikatemenge um 3,57 % pro Jahr zu senken. Seit Januar 2021 betrage der Reduktionsfaktor 2,2 %. Zudem spreche sich der WWF dafür aus, den Überschuss an Emissionszertifikaten schneller und kontinuierlicher zu beseitigen. Betroffene Branchen würden dies mit Sorge sehen. Bereits bei den bestehenden Regelungen müssten beispielsweise die Stahlunternehmen 20 % der Zertifikate erwerben, um ihre Emissionen auszugleichen. Dies sei bis zum Ende der Handelsperiode im Jahr 2030 mit Kosten in Milliardenhöhe verbunden, so Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der WV Stahl. Dadurch werde die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Stahlindustrie erheblich belastet. Den Unternehmen würden die dringend benötigten finanziellen Mittel für Klimaschutz-Investitionen entzogen, mahnt Kerkhoff. Jörg Rothermel vom Verband der Chemischen Industrie (VCI) fordere, dass die Zusatzbelastungen im Zuge steigender Ausgaben für Emissionszertifikate durch eine erhöhte kostenlose Zuteilung von Zertifikaten sowie durch eine bessere Strompreiskompensation ausgeglichen werden müssen.