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WV Stahl und IG Metall fordern zügigen Umbau zur klimaneutralen Stahlindustrie

Die künftige Regierung müsse schnell für Planungssicherheit sorgen, damit die Stahlunternehmen in Deutschland den nötigen Umbau zu einer klimaneutralen Produktion umsetzen können. Dies fordern Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der WV Stahl und IG Metall-Bundesvorstand Jürgen Kerner in einem Doppelinterview. Stahl sei der Lackmustest dafür, ob der Umbau der Industrie in Richtung Klimaneutralität insgesamt in Deutschland funktioniere, so Kerkhoff. Unternehmen würden sowohl für die Investitionen als auch für die laufenden Kosten eine Anschubfinanzierung benötigen. Hierfür seien Klimaschutzverträge sinnvoll, mit denen die Mehrkosten des Umstiegs auf klimaneutrale Prozesse eine gewisse Zeit lang ausgeglichen werde. Laut Kerner werde ein Transformationsfonds benötigt, der bis zum Jahr 2030 mit 10 Mrd. € ausgestattet sei. Dies würde sich rechnen, da in der Stahlindustrie durch Investitionen an wenigen Standorten sehr effektiv Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden können. Es gehe nicht nur um das Überleben der Stahlindustrie, sondern auch um die weiterverarbeitenden Betriebe, so Kerkhoff. Wenn die Stahlindustrie in Deutschland keine Zukunft habe, würden ganze Wertschöpfungsketten verschwinden.